Über mich

Vor einiger Zeit wurde ich von jemandem als „Naturalist und Maler“ bezeichnet. Diese Bezeichnung hat mich seitdem nicht mehr losgelassen.

Ich fühle mich wie ein Suchender in einer Zeit, in der die Oberflächlichkeit die inneren Werte zu überdecken droht, und der Verfall immer deutlicher wird. In einer Ära, in der Milliarden von Bildern und Momenten automatisch festgehalten werden, verlieren wir oft die Fähigkeit, die wahre Bedeutung hinter den Inhalten zu erkennen. Diese Oberflächlichkeit und die Sättigung mit Eindrücken werden immer offensichtlicher.

Ich versuche, den Kern des Augenblicks einzufangen. Wenn man sich die Zeit nimmt, entsteht bei bestimmten Bildern eine Verbindung, eine Identifikation, eine Entdeckung. Wenn dies geschieht, dann habe ich mein Ziel erreicht.

In meiner Serie „Figural“ zeige ich, wie faszinierend es sein kann, wenn man versucht, in einem Bild Gegenständliches zu erkennen. In anderen Bildreihen nutze ich verschiedene Aufnahmetechniken, um das Licht als Schlüssel zur Neuentdeckung der Wahrnehmung zu verwenden.

Das Schöne an unserem Planeten ist die vermeintliche Einfachheit der Natur. Dennoch verbirgt sich hinter dieser Einfachheit oft viel mehr, als wir erahnen können, geschweige denn sehen. Und doch frage ich mich wie so manchen Bild entstanden ist .. . denn  es muss ja eine Verbindung geben (und welche auch immer) und es Geschieht .. egal welche Kamera Analog oder Digital …

Ich verneige mich vor dieser Eingabe / Intuition, den bei einer Belichtungszeit von Minuten oder bis 8000sec drückt man ja nur auf den Auslöser.. . aber es ist dieser Impuls .. und doch bei manchen Bildern, da frag ich mich, von Wem dieser kam.. . !

Chris Ruether